Equal Care Day
Sorgearbeit gerecht aufteilen
Die dbb bundesseniorenvertretung fordert die rasche Einführung des seit Jahren diskutierten Pflegegeldes.
„Wir alle brauchen irgendwann im Leben Fürsorge und Pflege der anderen. Deshalb muss diese Arbeit auch gerecht auf möglichst viele Schultern verteilt werden“, sagte Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung, Horst Günther Klitzing. „Nicht nur am Equal Care Day sollte aufmerksam auf die ungleiche Verteilung von Care Arbeit, also von Sorgearbeit geschaut werden“, forderte er aus Anlass des Aktionstages am 29. Februar 2024. Noch immer führe die ungleiche Verteilung dieser unbezahlten Arbeit zu ungleichen Einkommensverhältnissen bei Männern und Frauen, betonte Klitzing. Insbesondere Alleinerziehende mit kleinen Kindern und Menschen, meist Frauen, die teils jahrelang Verwandte pflegten, seien die armen Alten von morgen. „Die dbb bundesseniorenvertretung fordert neben dem Pflegegeld auch die tatkräftige Unterstützung junger Mütter, wenn diese sich eine zügige Rückkehr ins Arbeitsleben wünschen. In Zeiten des sich verschärfenden Fachkräftemangels kann es sich Deutschland einfach nicht leisten, sorglos auf Arbeitskräfte zu verzichten“, sagte Klitzing aus.
Hintergrund: Der Equal Care Day am 29. Februar ist ein Aktionstag, der auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Fürsorgearbeit aufmerksam macht. Die Festlegung auf den Schalttag weist darauf hin, dass Care-Arbeit zu oft als „unsichtbare Arbeit“ gilt. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt an, dass Frauen für Kinder, Haushalt und Ehrenamt täglich 52 Prozent mehr unbezahlte Arbeit als Männer leisten.