Schutz Älterer in Notfallsituationen

Niemanden zurücklassen

„Auch Vernachlässigung in Krisen ist eine Form der Misshandlung Älterer, die es zu bekämpfen gilt“, sagt Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung.

„In diesem Jahr wollen wir am Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen, dem 15. Juni, insbesondere darauf aufmerksam machen, dass niemand, auch kein betagter Mensch, in Krisensituationen, wie etwa Naturkatastrophen, Epidemien aber auch Konflikten, zurückgelassen werden darf“, so der Seniorenchef weiter. Dieses Engagement für den Schutz der Rechte und der Würde älterer Menschen sei dringend vonnöten.

„In Deutschland leben wir, verglichen mit anderen Weltregionen, in einem gut organisierten Gemeinwesen. Das meinen wohl die meisten von uns“, betont Klitzing. Wenn aber, wie während der Hochwasser in Süd- und Westdeutschland vor einigen Wochen, Menschen teils erst nach Tagen geborgen werden können, zeige das, wie trügerisch das eigene Sicherheitsgefühl angesichts von Naturgewalten sein kann. Klitzing erinnert alle an einen vor einiger Zeit von einem erfahrenen Katastrophenschützer gegebenen Rat für einen solchen Ernstfall: „Ein jeder kümmere sich um sich und seine Familie! Nachbarn helfen Nachbarn! Und betreuungsbedürftige Menschen sollten sich schon jetzt freiwillig unter www.notfallregister.eu registrieren oder Angehörige darum bitten, damit die Helferinnen und Helfer sie auch finden!“

Hintergrund: Der 2011 von den Vereinten Nationen (UN) mit der Resolution 66/127 ins Leben gerufene World Elder Abuse Awareness Day (Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen) zielt darauf ab, das Bewusstsein für Missbrauch, Vernachlässigung und Ausbeutung zu schärfen, denen ältere Menschen ausgesetzt sind, und gleichzeitig Respekt und Würde für diese Bevölkerungsgruppe zu fördern.

Der diesjährige Welttag stellt ältere Menschen in Notfallsituationen - Naturkatastrophen, Pandemien oder Konflikte - ins Zentrum und betont die dringende Notwendigkeit, ältere Menschen in Krisen zu schützen und zu unterstützen. Die UN fordert Regierungen, internationale Geber, Organisationen und Gemeinschaften auf, der Sicherheit und dem Wohlbefinden älterer Menschen in ihren Notfallvorsorge- und Reaktionsstrategien Priorität einzuräumen. Zudem soll die Entwicklung integrativer Richtlinien gefördert werden, die sicherstellen, dass ältere Menschen in Krisen nicht übersehen werden.

 

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