Politikergespräch

Mobilität ist ein Grundbedürfnis

Öffentliche Verkehrsmittel müssen zuverlässig, sicher, barrierefrei und ihre Nutzung bezahlbar sein. Für strukturschwache Gebiete und den ländlichen Raum müssten praktikable Lösungen gefunden werden. Ein Abhängen ganzer Bevölkerungsgruppen sei unverantwortlich, in diesen Punkten waren sich Klitzing, der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung, und der Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß (CDU/CSU), der auch Obmann im Verkehrsausschuss ist, bei ihrem Treffen am 8. April 2024 völlig einig.

Der dbb Seniorenchef brachte klar zum Ausdruck, dass nicht nur der Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch der Kauf von Tickets und alle Informationen barrierefrei zugänglich sein müssen, was neben der notwendigen Digitalisierung auch bedeute, dass es vor Ort weiterhin Ansprechpartner, Verkaufs- und Informationsschalter sowie haptische Tickets geben müsse.

Von Klitzing nach seiner Einstellung zum Thema Fahrtauglichkeitsprüfungen für Senioren befragt, betonte Bareiß, dass er nichts von derartigen Prüfungen halte. Bürgern würde so ganz grundsätzlich Misstrauen entgegengebracht werden. Er selbst setze auf den mündigen und verantwortungsbewussten Bürger. Studien hätten gezeigt, dass die Erfahrung älterer Fahrer und Fahrerinnen Defizite aufwiege, diese ohnehin vorsichtiger fahren und Personen, die nicht mehr fahrtauglich seien, ihr Fahrzeug verantwortungsbewusst auch nicht mehr nutzten. Ein weiteres Argument gegen derartige Prüfungen wären ein kaum zu stemmender Verwaltungsaufwand und eine für den Bürger sei eine nicht tragbare Kostenlast.

Bareiß vertraut fest darauf, dass „nicht in unmittelbarer, aber absehbarer Zukunft autonome Fahrsystem Abhilfe schaffen können. Deutschland ist hier in der Forschung gut aufgestellt.“

Zum Abschluss betonte Seniorenchef Klitzing ausdrücklich, dass Mobilität ein Grundbedürfnis ist. „Nur wer beweglich ist, kann am Leben teilhaben.“