Tag der Patientensicherheit

„Jeder Fall ist einer zu viel“

Menschen sterben auch in Deutschland an vermeidbaren Behandlungsfehlern. Klitzing fordert mehr Personal und von den Patienten auch Selbstfürsorge.

Patientensicherheit sollte selbstverständlich sein, und doch sterben laut Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. jährlich etwa 19 000 Menschen an den Folgen vermeidbarer Behandlungsfehler. Gründe dafür können fehlerhafte Diagnosen, falsche Medikation, Dokumentationslücken oder -fehler, Arbeitsüberlastung, aber auch menschliches Versagen sein. „Jeder Fall ist einer zu viel“, sagt Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung.

„Deutschland braucht mehr Menschen, die bereit sind, in der Pflege zu arbeiten. Dafür müssen Pflegeberufe deutlich attraktiver werden. Wir setzen uns für Fach- und Nachwuchskräftegewinnung und für bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im medizinischen und pflegerischen Bereich ein“, betont er. Ein ausreichender Personalspiegel komme nicht nur den Beschäftigten, sondern auch der Patientensicherheit zugute. Fehler entstünden vor allem dort, wo Stress und Arbeitsüberlastung bestehen.
„Doch auch wir Patienten können zur Sicherheit beitragen. Tragen Sie beispielweise eine Liste mit bestehender Medikation, Allergien und Grunderkrankungen bei sich. Nutzen Sie die Möglichkeiten der elektronischen Patientenakte. Seien Sie selbstbewusst gegenüber Ärzten und lassen Sie sich Behandlungen und Medikamentengabe erklären, wenn Sie sich unsicher fühlen“, so Klitzing.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Welttag der Patientensicherheit 2019 ausgerufen. Er wird jedes Jahr am 17. September begangen. Ziel ist es, Strategien zur Vermeidung sogenannter unerwünschter Ereignisse zu erarbeiten und so die Patientensicherheit zu erhöhen. Dazu gehört in erster Linie, aus Fehlern in der medizinischen Behandlung zu lernen.
In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Diagnosen. Mit dem Slogan „Sichere Diagnose. Richtige Behandlung. Gemeinsam für Diagnosesicherheit“ macht auch das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. in Deutschland auf die entscheidende Bedeutung einer korrekten und rechtzeitigen Diagnose für die Gewährleistung der Patientensicherheit und die Verbesserung der Gesundheitsergebnisse aufmerksam.

 

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