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Gender Pay Gap: Verdienstlücke muss geschlossen werden
Laut Statistischem Bundesamt verdienen Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer. Das muss sich dringend ändern, fordern die dbb frauen.
„Die jüngsten Zahlen zeigen, dass deutlich größere Anstrengungen erforderlich sind, um die Ursachen für geschlechterbedingte Verdienstunterschiede zu beseitigen“, mahnte Michaela Neersen, stellvertretende Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 30. Januar 2023. „Jedes Jahr, in dem die Verdienstlücke nicht schrumpft, ist eine verpasste Chance, die Gleichstellung von Frauen und Männern voranzutreiben.“
Eine erhebliche Ursache für den Verdienstabstand sei, dass Frauen häufiger in Teilzeit und in Berufen arbeiteten, in denen schlechter bezahlt würde. Doch auch bei vergleichbaren Qualifikationen betrage die Differenz immer noch 7 Prozent – etwa, weil Frauen aufgrund von Schwangerschaft, Geburt oder der Pflege Angehöriger öfter als Männer ihre Erwerbstätigkeit unterbrächen und dadurch finanziell benachteiligt würden. „Frauen sollten sich nicht zwischen Familie und Karriere entscheiden müssen. Diese Denkweise wird uns gesamtgesellschaftlich viel mehr kosten als Arbeitgebende eventuell temporär davon profitieren“, kritisierte Neersen.
Arbeitgebende müssten einsehen, dass der Gender Pay Gap nicht nur Frauen betreffe: „Die Verdienstlücke zu beseitigen, ist nicht nur Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern eine der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Den klaffenden Personallücken im öffentlichen Dienst und in Unternehmen können wir nur begegnen, wenn Frauen dieselben Chancen und Wertschätzung gegeben, typische Frauenberufe aufgewertet und Familie und Beruf besser vereint werden können“, betonte Neersen.
Hintergrund: Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen weisen einen unbereinigten Gender Pay Gap von 18 Prozent und einen bereinigten Gender Pay Gap von 7 Prozent auf. Der unbereinigte Gender Pay Gap steht dabei für den allgemeinen Verdienstunterschied, während der bereinigte Gender Pay Gap den Unterschied bei gleicher Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie angibt.